Das Wichtigste in Kürze
Sie wollen einen Raum, in dem keine Heizung vorhanden ist, wärmen? Eine zusätzliche Wärmequelle im Kinderzimmer oder Badezimmer installieren? Oder einfach an kühlen Tagen im Frühling oder Herbst nicht vollständig heizen? Dann verraten wir Ihnen in diesem Lexikonbeitrag, worauf Sie bei einer Elektroheizung achten sollten, welche Arten es gibt und welche Kosten auf Sie zukommen.
Inhaltverzeichnis
- Was ist eine Elektroheizung?
- Die Vor- und Nachteile einer Elektroheizung
- Arten von Elektroheizungen
- Flächenspeicherheizung – die Sparsame
- Kosten
- Stromverbrauch
- FAQ
Was ist eine Elektroheizung?
Vereinfacht gesagt erzeugt eine Elektroheizung mittels Strom Wärme. Dies geschieht mithilfe eines Leiters in der Elektroheizung. Diese elektrische Energie fließt durch die Heizung und erzeugt einen hohen Widerstand. Dadurch entsteht wiederum Wärme, die die Elektroheizung anschließend an ihre Umgebung abgibt. Meist geschieht das durch ein Gebläse oder die alleinige Oberfläche der Elektroheizung.
Oftmals entscheiden sich Kunden vor allem in der Übergangszeit, wie etwa im Frühling oder Herbst dazu, sich eine Elektroheizung anzuschaffen. Aber auch in Räumen, in denen gar keine Heizung vorhanden ist, können zusätzliche Elektro-Heizkörper ganzjährig hilfreich sein. Gelegentlich werden Elektroheizungen auch als Zusatzheizkörper bei Bedarf in Räumen eingesetzt.
Die Vor- und Nachteile einer Elektroheizung
Elektroheizungen haben viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Vor allem überwiegen aber die Vorteile. Denn Elektroheizkörper sind unter anderem eine schnelle Übergangslösung, die einfach und selbst installiert werden kann. Denn man muss sie lediglich in die Steckdose stecken und schon kann sie einen Raum, Objekte oder Personen wärmen. Auf diese Weise kann auch schnell und vor allem mobil ein Wohnwagen, Auto oder Zelt geheizt werden.
Allerdings verursachen die meisten Modelle auch hohe, zusätzliche Stromkosten. Wie hoch diese sein können und welche Heizleistung ein Heizkörper haben kann, wird weiter unten aufgeführt.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile von Elektroheizungen:
Vorteile
- Die Elektroheizung hat sehr geringe Anschaffungskosten
- Sie ist beinahe wartungsfrei
- Die Heizkörper sind flexibel einsetzbar (allerdings sollte der Einsatzzweck vor der Anschaffung feststehen, da es in der Art des Heizkörpers große Unterschiede gibt)
- Sie benötigt wenig Platz
- Elektrische Heizungen sind fast unabhängig vom Gas- und Ölmarkt
- Sie verursacht keinen Staub oder Dreck
- Die Installation ist unkompliziert
- Es stellt die wirtschaftlichste Lösung für selten genutzte Räume dar
Nachteile
- Die Stromkosten sind sehr hoch (teilweise 5-mal so hoch wie Heizöl oder Erdgas) – daher hängen die Kosten von den Schwankungen des Strommarktes ab
- Einige Modelle, wie die Nachtspeicherheizung lassen sich schlecht regulieren
- Der CO2-Ausstoß ist mehr als doppelt so hoch wie bei Heizöl oder Erdgas (600 g pro kWh – im Vergleich zu 302 g bzw. 244 g pro kWh)
- Werden die Heizkörper im gesamten Haus, inkl. Durchlauferhitzer für die Warmwassererzeugung, eingesetzt, sind die Kosten inklusive Montage fast so hoch wie für eine zentrale Gas-Brennwertheizung
Arten von Elektroheizungen
Zunächst werden Elektroheizungen in zwei unterschiedliche Typen unterschieden: Die Direktheizung und die Speicherheizung.
Erstere wird auch Stromdirektheizung genannt und erzeugt Wärme, die sie unmittelbar an ihre Umgebung abgibt. Die bekanntesten Arten von Direktheizungen sind Infrarotheizungen, Heizlüfter und der mobile Radiator. Diese Variante ist heutzutage am meisten verbreitet und damit auch am gängigsten.
Letztere hingegen lädt sich über Nacht mit Energie auf und speichert diese. Wenn die Wärme dann gebraucht wird, wie beispielsweise tagsüber, gibt sie diese dann an den Raum ab. Die bekannteste Art der Speicherheizung ist der Nachtspeicherofen. Eine solche Heizung kann beispielsweise im Keller genutzt werden. Von dort aus kann sie dann die anderen Räume heizen.
Einige Stromanbieter haben einen günstigeren Nachttarif. Dann bietet sich beispielsweise eine Elektrospeicherheizung an. Allerdings sind Elektroheizungen mit Wärmespeicher nicht mehr gängig, da nur noch wenige Stromanbieter einen solchen Nachttarif anbieten.
Diese Arten an Elektroheizungen gibt es noch:
Der Heizlüfte
Der Heizlüfter kann an der Wand montiert werden oder mobil in dem jeweiligen Zimmer stehen, dadurch, dass er klein und kompakt ist. Er funktioniert, indem er die kalte Luft in einem Raum einsaugt und sie an einem Heizelement vorbeipustet und sie anschließend – erwärmt – wieder zurück in den Raum pustet.
Das bedeutet zwar, dass die Variante des Heizlüfters schnell für eine angenehme Wärme sorgt, allerdings auch ziemlich laut ist.
Er hat eine Leistung von rund 500 bis 2000 Watt und kann meist mit mehreren Stufen eines Drehreglers reguliert werden.
Der Infrarotstrahler
Besonders für Allergiker ist der Infrarotstrahler geeignet, denn er wirbelt – im Gegensatz zu Heizlüftern – nur wenig Staub und Schmutz auf. Der Infrarotstrahler gibt gezielt Wärme an ein Objekt oder eine Person in seiner unmittelbaren Nähe ab – ohne sie vorher zu speichern. Allerdings kann er keinen Raum vollständig erwärmen.
Durch seine Konzeption kann der Infrarotstrahler punktuell eingesetzt werden, ohne die Luft in einem Raum auszutrocknen. Jedoch führt das nur zu einer kurzzeitigen Erwärmung des Objekts oder der Person. Oftmals wird er bei Wickelkommoden oder am Arbeitsplatz eingesetzt.
Die Infrarotheizung
Eine andere Art, Infrarot als Wärmespender einzusetzen, ist die Infrarotheizung. Sie erzeugt ebenfalls keine trockene Heizungsluft, ist jedoch auch nicht dafür gedacht, einen Raum aufzuheizen. Sie wird vor allem dazu eingesetzt, um Gegenstände oder Personen in ihrer Nähe aufzuwärmen.
Bei einer Infrarotheizung handelt es sich um flache Platten, die meistens an einer Wand montiert werden.
Auch sie ist – genau wie der Infrarotstrahler – besonders für Allergiker geeignet und erzeugt keine Lüftergeräusche. Allerdings ist sie wenig flexibel in ihrer festen Wandmontage und vergleichsweise teuer in ihrer Anschaffung.
Das Besondere bei Infrarotheizungen ist jedoch, dass sie in unterschiedlichen Varianten erhältlich sind. So kann sie auch mit individuellen Motiven etwa für das Kinderzimmer erworben werden.
Der Konvektor
Im Gegensatz zur Infrarot-Variante wirbelt der Konvektor – ähnlich wie der Heizlüfter – die Umgebungsluft auf. Er funktioniert ebenfalls mit einem Ventilator. Dadurch, dass die warme Luft im Raum nach oben steigt, sorgt der Konvektor für einen ständigen Austausch von kalter und warmer Luft. So entsteht ein Kreislauf der Umgebungsluft. Die kalte Luft wird durch den Konvektor angesaugt, an einem Heizelement vorbeigeleitet und als warme Luft nach oben hin wieder abgegeben.
Dadurch ist er perfekt für kleine Räume geeignet, die der Konvektor schnell aufheizen kann. Zudem ist er preiswert zu erwerben. Allerdings ist er vergleichsweise laut im Betrieb und verursacht hohe Stromkosten.
Der (Öl-) Radiator
Zu den mobilen Elektroheizungen zählen Radiatoren. Sie sehen aus wie kleine Heizkörper und besitzen dank ihrer Heizrippen eine große Fläche, um die Wärme an ihre Umgebung abzugeben. Er kann damit einen Raum komplett aufheizen.
Der Radiator funktioniert mittels Gases, Öl oder Wasser, das durch ein Heizaggregat aufgewärmt wird, das mit Strom betrieben wird.
Der Vorteil an einem Radiator ist unter anderem, dass er auch nach seiner Abschaltung weiter Wärme abgibt. Zudem ist er geräuscharm und preiswert, benötigt allerdings auch eine längere Aufheizzeit, was zu höheren Stromkosten führt.
Bei der Entscheidung für einen Radiator sollten Sie darauf achten, dass das Gerät Rollen besitzt. So lässt er sich flexibel hin- und herschieben.
Die Nachtspeicherheizung
Der Nachtspeicherofen oder auch Nachtspeicherheizung ist eine klassische Speicherheizung. Sie war vor allem in den 50er- und 60er-Jahren beliebt, da die meisten Stromanbieter zu dieser Zeit noch einen günstigeren Nachttarif angeboten haben. Denn die Nachtspeicheröfen laden sich nachts auf und geben tagsüber ihre Wärme ab.
Allerdings haben sie auch den Nachteil, dass sie sich durch ihre Konzeption nur schwer einstellen lassen und die Temperatur, die sie am nächsten Tag abgeben nicht immer gleich ist. Zudem sind Nachtspeicherheizungen heutzutage meist teuer und nicht sehr energieeffizient, weshalb sie immer seltener eingesetzt werden.
Die Wärmepumpe
Zwar zählen Wärmepumpen auch zu Elektroheizungen, jedoch basieren sie nicht ausschließlich auf Elektrizität. Teilweise verwenden Wärmepumpen auch Erdwärme. Hier wird nur rund ein Fünftel der Energie, die zum Heizen benötigt wird, aus Strom gezogen. Dadurch sind Wärmepumpen besonders energiesparend und günstig im Verbrauch. Außerdem weisen sie keinen CO2-Ausstoß auf, da bei Wärmepumpen kein Verbrennungsvorgang stattfindet. Somit sind sie auch besonders umweltfreundlich.
Flächenspeicherheizung – die Sparsame
Als besonders sparsam für einen normalen Wohnraum gilt allerdings die Flächenspeicherheizung. Sie zählt ebenfalls zu den elektrischen Speicherheizungen und ist ein moderner Vertreter der Nachtspeicherheizung. Die kann im Vergleich zu dieser wesentlich besser gesteuert werden und so Wärme effizienter an den Raum abgeben. Sie ist zwar keine Wunderlösung, allerdings in einigen Fällen praktisch.
Die Heizkörper der Flächenspeicherheizung laden sich mithilfe von Strom auf und geben dann die Wärme in den Raum ab. Jedoch heizen sich diese Art der Speicherheizungen nicht so stark auf wie andere Elektrospeicherheizungen und speichern die Wärme auch nur über einen kurzen Zeitraum.
Kosten
Ein Vorzug von Elektroheizungen sind die meistens geringen Anschaffungskosten. Im Schnitt können Sie bei einer solchen Heizung mit 500 bis 1000 Euro rechnen. Nur die mobilen Heizlüfter sind noch geringer. Bei Wärmepumpen hingegen liegt der Preis deutlich darüber. So sind mobile Elektroheizungen ab 80 bis 300 Euro zu haben, wohingegen bei Wärmepumpen mit 5000 bis zu 16.000 Euro gerechnet werden muss.
Ein weiterer Vorteil ist, dass fast alle Wartungs- und Instandhaltungskosten entfallen, da Elektroheizungen sehr langlebig sind. Allerdings haben sie dafür hohe Stromkosten während des Betriebs.
So liegt in einem gut gedämmten Neubau der durchschnittliche Stromverbrauch pro Jahr für einen 20qm großen Raum mit einer durchschnittlichen Deckenhöhe bei 50 bis 200 kWh pro Quadratmeter Heizfläche.
Das ergibt folgende Kosten für den Stromverbrauch von Elektroheizungen:
20 * 50 kWh = 1000 kWh * 32 Cent pro kWh = 300 Euro
Stromverbrauch
Um den Stromverbrauch zu konkretisieren, bieten sich folgende Richtwerte an: Bei 2000 Watt pro Stunde verbraucht eine Elektroheizung etwa 2 kWh Strom. Das bedeutet, dass das pro Tag rund 16 kWh sind, wenn Sie den Heizkörper acht Stunden pro Tag laufen lassen. Im Durchschnitt liegt der Strompreis zum Jahresbeginn 2023 in Deutschland bei 48,12 ct/kWh (Stand Februar 2023). Lässt man also den Heizkörper acht Stunden am Tag laufen, sind das pro Tag bei einem Durchschnittspreis von rund 48 Cent fast 8 Euro Stromkosten.
Somit ist es nicht sehr ratsam, die Elektroheizung den ganzen Tag auf maximaler Leistung laufen zu lassen. Besser sind kurze und wenige Intervalle pro Woche auf niedriger Wattzahl.
FAQ
Welche ist die richtige Heizleistung?
Dafür ist es zunächst wichtig zu wissen, wie groß der zu heizende Raum ist. Denn es gilt: Je größer der Raum, desto mehr Watt sollte auch Ihr Gerät haben. Einen Anhaltspunkt bietet folgende Rechnung: pro Quadratmeter sollte Ihre neue Elektroheizung etwa 50 Watt Leistung vorweisen können. Dabei ist man mit einem elektrischen Heizkörper mit 2000 Watt gut beraten.
Welcher ist der richtige Heiztyp?
Im Lexikonbeitrag haben wir für Sie die unterschiedlichen Heizungs-Typen aufgeführt und für den jeweiligen Anwendungszweck eingeordnet. Generell kann man jedoch sagen, dass sich Konvektoren und Radiatoren vor allem für komplette Räume eignen, während Infrarotheizungen oder -strahler nur für den punktuellen Einsatz und gezielte Wärme geeignet sind.
Ist ein Überhitzungsschutz notwendig?
Die meisten Heizgeräte haben einen integrierten Überhitzungsschutz. Dieser sollte auch unbedingt auf Ihrem neuen Elektroheizgerät ausgewiesen sein. Denn sobald Ihre Elektroheizung eine gewisse Temperatur überschreitet, schaltet sie sich dank des Überhitzungsschutzes automatisch ab. Ist dieser Überhitzungsschutz nicht vorhanden, müssen Sie das Gerät selbst ständig überprüfen und ggf. abschalten.
Was sind Heizstufen?
Bei den meisten Elektroheizungen findet sich auch eine individuelle Temperaturregelung. Damit kann das Heizgerät in Stufen oder auch stufenlos reguliert werden und so den Raum oder das Objekt immer optimal aufheizen. Per Taste oder Thermostat kann die gewünschte Temperatur eingestellt werden.
Was hat es mit dem Frostwächter auf sich?
Der sogenannte Frostwächter ist eine Einstellung an der Elektroheizung, der die Temperatur im Raum beobachtet. Sollte die Temperatur im Raum also unter einen bestimmten Punkt fallen, schaltet sich das Gerät automatisch an. Die Funktion kann sehr nützlich sein, wenn das Gerät in einem Raum steht, der wenig genutzt wird.
Ist ein Spritzwasserschutz notwendig?
Vor allem, wenn die Elektroheizung im Badezimmer steht, ist ein Spritzwasserschutz notwendig. Dabei sollte der Heizkörper mindestens die Schutzklasse IPx4 aufweisen.
Wie kann der Heizkörper aufgestellt werden?
Einige Elektroheizungen, wie der Infrarotstrahler oder -heizung, können an der Wand montiert werden. Bei anderen ist teilweise erst eine Demontage der Standfüße oder Rollen nötig, um den Heizkörper platzsparend an der Wand anzubringen.
Informieren Sie sich gerne in unseren anderen Lexikonbeiträgen über das Thema Heizen und weitere verwandte Themen. Sollten Sie konkrete Fragen zu Elektroheizungen haben oder sich für etwas bestimmtes interessieren, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und stehen Ihnen gerne mit unserem Wissen und langjähriger Erfahrung zur Seite.