Wenn Kohlenmonoxid (CO) aus dem Heizkörper in das Zimmer dringt, kann das sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Denn durch das farb- und geruchlose Gas wird der Sauerstofftransport im Blutkreislauf gestört. Eine solche Kohlenmonoxidvergiftung lässt sich aber mit den richtigen Tipps ausschließen. In diesem Beitrag wird erklärt, wann das toxische Gas entsteht und wie Sie dem vorbeugen können.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist CO?
- Folgen von CO-Gas
- Vergiftungssymptome
- Gefahrenquellen
- Was man tun kann und wie man vorbeugen kann
- FAQs
Was ist CO?
Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Gas, das auch in Ihrer Heizung entstehen kann. Sobald Energieträger wie Gas, Öl oder Holz unter Luftmangel verbrennen, bildet sich Kohlenmonoxid. Denn durch den bewusst herbei geführten Luftmangel fehlt Sauerstoff und die Verbrennung passiert nicht vollständig. Statt Kohlenstoffdioxid (CO2) bildet sich dann Kohlenmonoxid in Ihrer Heizung oder dem Kamin.
Folgen von CO-Gas
Tritt dieses toxische Gas allerdings aus der Heizung aus, kann es über die Atemwege vom menschlichen Körper aufgenommen werden und in den Organismus gelangen. In der Blutbahn angekommen, bleibt es an den roten Blutkörperchen haften, wo es die Sauerstoffaufnahme verhindert und so den überlebenswichtigen Transport dessen durch den Körper stört. Der Mensch spürt die Folgen der Kohlenmonoxidvergiftung nur schleichend. Zunächst treten häufig Kopfschmerzen auf, dann unter Umständen auch Schwindel und Übelkeit. Ist die CO-Konzentration besonders hoch, kann es sogar zu einer Bewusstlosigkeit oder gar zum Tod kommen.
Die folgende Tabelle soll zeigen, welche Vergiftungssymptome einer Kohlenmonoxidvergiftung bei einem Kamin oder einer Heizung im Raum abhängig von Gaskonzentration und Zeit eintreten können:
CO-Konzentration in ppm | Anteil des CO in % | Zeit | Mögliche Symptome |
30 ppm | 0,003 % | 0 | MAK-Wert: zulässige Konzentration am Arbeitsplatz – keine Symptome |
200 ppm | 0,02 % | 2-3 Stunden | Leichte Kopfschmerzen |
400 ppm | 0,04 % | 1-2 Stunden | Kopfschmerzen im Bereich der Stirn |
800 ppm | 0,08 % | 30-45 Minuten | Übelkeit, Schwindel, Zuckungen |
1600 ppm | 0,16 % | 20 Minuten | Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen |
3200 ppm | 0,32 % | 5-10 Minuten | Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen |
6400 ppm | 0,64 % | 1-2 Minuten | Schwindel, Übelkeit |
12.800 ppm | 1,28 % | 1-3 Minuten | Bewusstlosigkeit, Tod |
Dabei ist es besonders wichtig zu wissen, dass Sie schnell handeln sollten, sofern Sie eine Kohlenmonoxidvergiftung durch Ihre Heizung oder Ihren Kamin anhand der aufgeführten Symptome vermuten. Zuerst sollten Sie die Fenster öffnen und so für frische Luft sorgen. Verlassen Sie anschließend das Haus. Sollten sich bereits bewusstlose Personen in Ihrem Haus befinden, tragen Sie diese Personen ins Freie und rufen Sie den Rettungswagen. Kam es bei diesen bereits zu einem Herzstillstand, beginnen Sie umgehend die Reanimation.
Gefahrenquellen
Doch wie kann es überhaupt dazu kommen, dass Kohlenmonoxid aus der Heizung austritt? Kurz gesagt hängt das von der jeweiligen Heizungsart ab, mit der Sie heizen. Unter anderem Gas- und Ölheizungen, aber auch Kamine, Heizpilze oder Pelletlager sind für solche Probleme bekannt.
Gas- und Ölheizungen
Haben Wärmeerzeuger eine raumluftabhängige Betriebsweise, beziehen sie ihren zur Verbrennung benötigten Sauerstoff aus dem Raum, in dem sie aufgestellt sind – der Umgebungsluft. Ist dieser Raum allerdings zu klein oder abgedichtet, kann wenig Luft von außen nachströmen und das Gas oder Öl kann nicht vollständig verbrennen. Das bedeutet wiederum, dass sich Kohlenmonoxid in der Heizung bildet, welches allerdings in der Regel über den Schornstein nach außen befördert wird. Ist dieser Weg allerdings auf irgendeine Weise verstopft, wie zum Beispiel durch Vogelnester oder Rußablagerungen, versuchen sich die Abgase einen anderen Weg zu bahnen. So finden sie ihren Weg in den Aufstellraum des Heizgeräts und auch andere Teile des Gebäudes. Dadurch kann es schlussendlich bei den Besitzern einer Gas- oder Ölheizung zu einer CO-Vergiftung kommen.
Kamin und Kachelofen
Eine ähnliche Betriebsweise wie Öl- oder Gasheizungen haben auch Kamine oder Kachelöfen. Sie arbeiten ebenfalls meist raumluftabhängig. Kommt es bei einem Kamin oder Kachelofen infolge von zu wenig Außenluft-Zufuhr zu einer unvollständigen Verbrennung, fängt der Kamin an zu qualmen und Kohlenmonoxid tritt aus. Das kann ebenfalls durch verstopfte Kaminabzüge oder ungünstige Temperaturen im Aufstellraum begünstigt werden. Ist die Raumtemperatur beispielsweise zu hoch oder befinden sich drückende Winde direkt über der Schornsteinmündung, kann sich nur schwer ein Zug aufbauen, der die giftigen Gase nach draußen befördert.
Gasheizpilze oder andere Gas-Strahlungsheizungen
Anders arbeiten jedoch mit Gas betriebene Heizstrahler, wie Heizpilze oder Katalytöfen. Sie verbrennen das Gas direkt im Aufstellraum und arbeiten ohne Abgasanschluss. Dadurch werden die schädlichen Gase direkt in die Umgebung abgeleitet. Dabei kann es allerdings ebenfalls zu einer zu hohen CO-Konzentration kommen. Daher sollten solche Heizgeräte nur im Freien aufgestellt werden.
Pelletlager
Auch in Pelletlagern kann sich eine zu hohe Kohlenmonoxid-Konzentration bilden. Denn was viele nicht wissen, ist, dass Pellets auch ohne Heizung Kohlenmonoxid ausstoßen. Das passiert durch den Pressvorgang, der das Emissionsvermögen teils stark anhebt. Liegen die Pelletlager ohne ausreichende Belüftung innen, kann sich das toxische Gas ansammeln. Wird der Raum dann von einer Person betreten, kann das je nach Konzentration tödliche Folgen haben. Der Raum sollte also mit ausreichender Be- und Entlüftung ausgestattet sein.
Was man tun kann und wie man vorbeugen kann
Generell ist zu sagen, dass kein Kohlenmonoxid aus der Heizung austritt, sofern diese fachgerecht geplant und installiert wurde und störungsfrei läuft. Um Gefahren für Ihre Gesundheit auszuschließen, helfen folgende Tipps:
Führen Sie keine Arbeiten in Eigenregie aus: Die Arbeiten an der Heizung sollten immer von gelernten und erfahrenen Fachhandwerkern durchgeführt werden. Sie kennen die Gefahren und sorgen für eine sichere Installation des Geräts.
Sorgen Sie für ausreichend Frischluft im Haus: Lüften Sie die Räume regelmäßig und sorgen Sie für ausreichend große Be- und Entlüftungsöffnungen, sollten ihre Kamine oder Wärmeerzeuger raumluftabhängig arbeiten. So kommt ausreichend Sauerstoff in den Raum für eine vollständige Verbrennung.
Denken Sie bei der Sanierung an Ihre Heizung: Denn durch neue dichte Fenster, Haustüren oder eine Dachdämmung wird Ihr Haus abgedichtet. Es kann so weniger Luft nach innen strömen und verhindert eine störungsfreie Funktionsweise Ihres Heizgeräts.
Warten wichtig: Warten Sie ihre Heizung regelmäßig. Nur durch eine regelmäßige Wartung, kann ein störungsfreier Betrieb Ihrer Heizung sichergestellt werden. Denn auch defekte Brenner oder Sensoren können unter anderem dazu führen, dass Kohlenmonoxid austritt.
Installieren Sie einen CO-Melder: Ein Austritt von Kohlenmonoxid aus der Heizung kann durch einen CO-Melder frühzeitig erkannt werden. Das Warnsystem erkennt bereits die kleinsten Mengen an CO und zeigt das mit einem lauten schrillen Ton an.
FAQs
Wie kann Kohlenmonoxid aus der Heizung austreten?
Kohlenmonoxid entsteht, wenn das Element (wie beispielweise Öl oder Gas) nicht vollständig oxidiert, also verbrennt. Das geschieht, wenn die Verbrennung durch zu wenig Sauerstoff im Raum nicht komplett passiert. Das kann unterschiedliche Heizsysteme, wie Heizkessel, Gasthermen, Kamine oder Kachelöfen aber auch verbrennungsbasierte Heizgeräte wie Heizpilze oder Katalytöfen und Gasherde betreffen.
Worauf sollte bei der Sanierung, Modernisierung und Wartung geachtet werden?
Eigenleistungen sollten nur bei ausreichendem Fachwissen übernommen werden. Ansonsten empfiehlt es sich, einen Fachhandwerker mit der Sanierung oder Wartung zu beauftragen. Denn generell liegen meist nicht ordnungsgemäße Installationen vor, wenn Kohlenmonoxid aus der Heizung austritt. Daher sollte auch bei einfachen Sanierungsmaßnahmen ein Fachbetrieb beauftragt werden, der die Risiken und Gefahrenquellen genau kennt.