Heiztechnik-Lexikon

Boiler Heizung

Boiler-Heizungen sind Heizsysteme, welche sich aufgrund ihrer lange anhaltenden Warmwasserspeicherung großer Beliebtheit erfreuen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Boiler-Heizungen funktionieren, wo die Vor- und Nachteile liegen, wo Boiler zum Einsatz kommen, was für Kosten anfallen, was bei der Installation und Wartung beachtet werden muss und wie es um die Umweltfreundlichkeit und Sicherheit bestellt ist.

Funktionsweise eines Boilers:

Eine Boiler-Heizung ist dazu in der Lage, heißes Wasser über längere Zeit zu speichern und bei Bedarf für die Beheizung von Gebäuden oder Räumen freizusetzen. Innerhalb des Boilers wird das Wasser durch eine Wärmequelle wie beispielsweise einen Gasbrenner oder Solarthermie erwärmt und anschließend in einem gut isolierten Tank gespeichert. Über Rohre wird das heiße Wasser dann vom Boiler zum Heizkörper weitergeleitet, welches anschließend den umliegenden Raum erwärmt. Die Temperatur des Wassers wird dabei von einem Thermostat gesteuert, welches erkennt, wenn die Temperatur zu niedrig ist und diese durch den Heizmechanismus wieder auf den gewünschten Wert bringt.

boiler-heizung-mhg-heiztechnik-lexikon-01

Vor- und Nachteile eines Boilers:

Wie bei anderen Heizsystemen auch gilt es bei Boiler-Heizungen einige Eigenschaften zu beachten, welche sich sowohl positiv als auch negativ auswirken können und vor einem eventuellen Kauf sorgsam abgewogen und auf die Tauglichkeit für das gewünschte Einsatzgebiet überprüft werden sollten. Im Folgenden sehen Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile aufgelistet:

Vorteile:

  • Durchgängige Warmwasserversorgung: Das Wasser in Boiler-Heizungen kann durch die lange Speicherung stets auf die gewünschte Temperatur erwärmt werden. Besonders für Anwendungen, wo Warmwasser schnell und direkt benötigt wird (beispielsweise Duschen oder Baden), eignet sich die Heizung dadurch vorzüglich.
  • Verschiedene Heizquellen: Boiler-Heizungen können mit verschiedenen Wärmequellen betrieben werden, egal ob mit Gas, Öl oder Solarenergie. Dadurch sind sie sehr flexibel kombinierbar mit der Heizquelle, welche sich am besten für die lokale Umgebung eignet.
  • Temperaturregelung: Die Temperatur wird über ein einfaches Thermostat geregelt, was die Anwendung erleichtert.
  • Effizienz: Dadurch, dass der Boiler das Warmwasser speichert, kann es dann erhitzt werden, wenn die Energiekosten gerade am niedrigsten sind.

Nachteile:

  • Begrenzte Heizleistung: Boiler-Heizungen verfügen über weniger Leistung als andere Heizsysteme, wodurch sie für größere Gebäude eher weniger geeignet sind.
  • Begrenztes Volumen: Der Vorrat an Warmwasser ist an die Größe des Boilers gebunden. Ist das gespeicherte Warmwasser verbraucht, kann es länger dauern, bis neues Wasser wieder erwärmt wird.
  • Platzeinschränkungen: Der isolierte Tank, in dem das Wasser gespeichert ist, benötigt viel Platz, was speziell in kleineren Gebäuden für Probleme sorgen kann.
  • Energieverlust: Obwohl der Boiler oder Tank so gut wie möglich isoliert ist, kann Wärme im Laufe der Zeit verloren gehen. Muss das Wasser daraufhin wieder neu erhitzt werden, kann es zu unnötigem Energieverlust kommen.

Einsatzbereiche eines Boilers:

Boiler-Heizungen werden vielfältig angewendet, nicht nur für die Beheizung von Gebäuden und Wohnungen, sondern auch in verschiedenen Gewerbegebieten. In Wohnhäusern sind Boiler oft für die Warmwasserbereitung für Duschen oder Badewannen zuständig, da sie konstant warmes Wasser liefern können. Genutzt werden sie häufig auch für Anlagen in Ferienhäusern, welche nicht dauerhaft bewohnt sind, sowie für Wohnmobile, die nicht auf externe Heizsysteme zurückgreifen können, sondern konstant warmes Wasser benötigen. Auf dem Gewerbegebiet kommen Boiler-Heizungen hingegen oft in kleineren Lokalitäten oder Restaurants zum Einsatz, wo Warmwasser für die Küche benötigt wird.

Kosten eines Boilers:

Grundsätzlich können die Kosten für einen Boiler abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Hersteller, der Größe, den Wartungsanforderungen oder der Energiequelle stark variieren und es liegt im Interesse jedes Anwenders, den geeigneten Boiler für das zu beheizende Gebäude zu finden, welches ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis vorweist. Vor allem entscheidend für die Kosten für Installation und Inbetriebnahme ist in der Regel die Art der Wärmegewinnung. Bei Gas- oder Ölboilern liegen die Kosten meistens zwischen 2000€ und 5000€, bei elektrischen Boilern zwischen 1000€ und 3000€, bei mit Solarthermie betriebenen Boilern zwischen 3000€ und 10.000€ und bei Boilern mit Wärmepumpe ebenfalls zwischen 3000€ und 10.000€. Die individuelle Preisgestaltung hängt dann von der Größe des zu installierenden Heizsystems sowie der Komplexität dieses Systems ab und es kann zu großen Preisunterschieden zwischen einzelnen Boilern mit derselben Wärmequelle kommen.

Installation und Wartung eines Boilers:

Die Installation einer Boiler-Heizung sollte in jedem Fall von Fachpersonal durchgeführt werden, da es ansonsten zu Fehlern im Betrieb und Funktionsstörungen kommen kann. Fachleute werden zuerst den geeigneten Standort für die Installation auswählen, welcher im besten Fall genügend Platz und eine ausreichende Belüftung bietet. Auch der Zugang zu Brennstoff und Wärmequellen sollte schnell erreichbar sein. Anschließend wird der Boiler fachgerecht installiert, wobei er an die Wärmequelle angeschlossen wird und die nötigen Rohrleitungen für die Heizkörper verlegt

werden. Daraufhin werden die Steuerelemente und Sicherheitsvorrichtungen installiert. Ebenfalls wichtig ist auch die Installation der Entlüftung und Abgasabführung, bevor der Boiler letztendlich in Betrieb genommen werden kann.

Bei der Wartung des Boilers ist es wichtig, regelmäßig das System zu inspizieren und sicherzustellen, dass alle Komponenten ordnungsgemäß funktionieren. Auch sollte der Boiler regelmäßig gereinigt, die Entlüftung überprüft und der Wasserstand im Heizkessel überwacht werden.

Umweltfreundlichkeit eines Boilers:

Um die Umweltfreundlichkeit ist es bei Boiler-Heizungen grundsätzlich meist positiv bestellt. Sie können mit energieeffizienten Energiequellen wie elektrischen Modellen, Solarthermie oder Wärmepumpen betrieben werden. Gerade moderne Boiler sind sehr flexibel mit diesen Quellen kombinierbar und haben bei guter Wartung und Instandhaltung eine gute Energieeffizienz vorzuweisen.

Sicherheit eines Boilers:

Boiler-Heizungen gelten in der Regel als sehr sichere Heizsysteme, solange eine ordnungsgemäße Installation und Wartung gewährleistet ist. Dazu zählt auch, dass gewisse Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen, welche zum einen die Installation von Kohlenmonoxid-Detektoren und zum anderen die Montage von Sicherheitsvorrichtungen wie Druckventile oder Temperaturbegrenzern beinhaltet. Speziell Kohlenmonoxid-Detektoren sind ein äußerst wichtiger Bestandteil, da das lebensbedrohliche Gas bei unsachgemäßer Installation oder Wartung aus dem Boiler austreten kann. Die Detektoren erkennen nah am Boiler installiert sofort, wenn Kohlenmonoxid austritt und sind somit eine essenzielle Sicherheitsmaßnahme.