Heiztechnik-Lexikon

CO2

1. Wie groß ist mein CO₂-Fußabdruck?

2. Wie viel CO₂ stößt meine Heizung aus?

3. Wie berechne ich meinen CO₂-Fußabdruck beim Heizen?

4. Was ist die CO₂-Steuer?

5. Bei welcher Heizungsart muss ich eine CO₂-Steuer zahlen?

6. Wie hoch ist die CO₂-Steuer in Deutschland?

7. Wie viel kostet ein CO₂-Zertifikat?

Wie groß ist mein CO₂-Fußabdruck?

Dank mehrere Studien weiß man mittlerweile, wie hoch der durchschnittliche CO₂-Ausstoß pro Person ist. Der CO₂-Fußabdruck kann jedoch von Person zu Person stark variieren. Zudem gibt es zwischen den Ländern große Unterschiede. In Deutschland liegt der durchschnittliche CO₂-Ausstoß beispielsweise bei elf Tonnen CO₂ pro Jahr. In vielen afrikanischen Ländern beträgt er hingegen nur ca. eine halbe Tonne.

Der Weltklimarat hat ermittelt, dass die Klimaziele nur erreicht werden können, wenn jeder Mensch maximal zwei Tonnen CO₂ pro Jahr verursacht. Diese Berechnung geht jedoch nur auf, wenn bis etwa 2045 die CO₂-Emissionen aus fossilen Energieträgern auf null reduziert werden.

Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß der Deutschen muss sich also drastisch verringern, und zwar so schnell wie möglich. Je länger wir nicht oder zu wenig handeln, desto extremer werden die Maßnahmen zur CO₂-Reduktion in der Zukunft ausfallen. Als einzelne Person sollte man deshalb versuchen im eigenen Haushalt möglich CO₂-neutral zu heizen. Das Heizen ist nämlich für ca. 70% des Energieverbrauches in privaten Haushalten verantwortlich.

Wie viel CO₂ stößt meine Heizung aus?

Grundsätzlich kann jede einzelne Person dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Natürlich kann man nicht in jedem Fall das endgültige Ziel der CO₂-Neutralität erreichen, doch die Wärmeversorgung birgt stets großes Einsparpotenzial.

Die Wärmepumpe ist eine besonders klimafreundliche Option. Bei Neubauten mit einer guten Dämmung liegt der CO₂-Ausstoß einer Wärmepumpe im Durchschnitt bei nur 0,2 Tonnen CO₂ pro Jahr. Die Wärmepumpe überzeugt jedoch auch bei Altenbauten im Hinblick auf

Umweltfreundlichkeit. Entgegen weit verbreiteter Gerüchte wärmt das System auch alte Gebäude das ganze Jahr über zuverlässig. Bei sanierten Gebäuden beträgt der CO₂-Ausstoß sogar meist weniger als 0,4 Tonnen pro Jahr.

Bei einem schlecht gedämmten Altbau liegt der CO₂-Ausstoß je nach Modell und den Beschaffenheiten des Gebäudes zwischen 1,0 und 1,5 Tonnen pro Jahr. Die höhere CO₂-Erzeugung lässt sich darauf zurückführen, dass die Wärmepumpe bei einem unsanierten Haus mit kleinen Radiator-Heizkörpern eine höhere Leistung benötigt. Um die Vorteile einer Wärmepumpe voll ausnutzen zu können, sind deshalb in manchen Fällen Maßnahmen zur Gebäudemodernisierung erforderlich. Außerdem beruht die Berechnung auf dem aktuellen Strommix. Je größer der Anteil von erneuerbaren Energien an der Stromversorgung wird, desto geringer wird der CO₂-Fußabdruck von Wärmepumpen-Heizungen. So kann man letztendlich die CO₂-Neutralität der Heizung erreichen.

Die Sonnenheizung ist bereits sehr nah am Ideal der CO₂-neutralen Heizung. So verursacht eine Solarthermieanlage beispielsweise nur halb so viel CO₂ wie eine Pelletheizung. Es handelt sich hierbei jedoch um einen rein hypothetischen Wert. Rein theoretisch kann man mittlerweile ein komplettes Haus mit umweltfreundlicher Solarwärme heizen, doch dafür müsste die meisten Häuser aufwändig umgebaut und saniert werden. Bei solch einer modernisierten Immobilie würde der CO₂-Ausstoß dann nur noch 0,2 Tonnen pro Jahr betragen.

Zurzeit findet man im Keller vieler Häuser einen Kessel, der fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas verbrennt. Diese konventionelle Heizmethode hat jedoch einen recht hohen CO₂-Fußabdruck. Bei einem Kessel, der herkömmliches Heizöl verbrennt, liegt der CO₂-Ausstoß bei 374 Gramm CO₂ pro kWh Wärme. Ein Haus mit einem Wärmebedarf von 24.000 kWh hätte demnach einen CO₂-Fußabdruck von neun Tonnen pro Jahr. Bei einem älteren Gaskessel wären es hingegen 290 Gramm CO₂ pro kWh Wärme, was rund sieben Tonnen CO₂ pro Jahr entspricht. Mit einem modernen Gas-Brennwertgerät kann ein Verbrauch von 250 Gramm CO₂ pro kWh Wärme erreicht werden. Das sind sechs Tonnen CO₂ pro Jahr. Selbst wenn Sie mit zwei weiteren Personen in solch einem Haus wohnen, hätten Sie dann schon durch das Heizen ihren jährlichen CO₂-Fußabdruck von zwei Tonnen ausgefüllt.

Derzeit gibt es leider noch keine Heizung, die komplett CO₂-neutral ist. Selbst wenn Sie eine Heizung, die mit Holzpellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft betrieben wird, haben, erzeugen Sie einen CO₂-Fußabdruck. Der Brennstoff Holz ist an sich CO₂-neutral, da das bei der Verbrennung freigesetzte CO₂ zuvor von den Bäumen aus der Atmosphäre entnommen wurde. Für die Herstellung und Lieferung der Holzpellets und der Heizung benötigt man jedoch Energie, welche wiederum zu einem CO₂-Ausstoß führt. Eine Pelletheizung hat demzufolge einen CO₂-Ausstoß von 28 Gramm pro erzeugter kWh Wärme. Um genau zu sein, handelt es sich hierbei um ein CO₂-Äquivalent.

In Deutschland beträgt der durchschnittliche Wärmebedarf eines Hauses für Heizung und Warmwasser 160 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche liegt der Wärmebedarf also bei rund 24.000 kWh. Wenn solch ein Haus mit einer Pelletheizung beheizt wird, hätte es einen jährlichen CO₂-Fußabdruck von 0,67 Tonnen. Der CO₂-Ausstoß wäre sogar noch etwas geringer, wenn man für das Heizen Stückholz verwendet, da hierbei kein Energieaufwand für die Herstellung benötigt wird.

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Wie berechne ich meinen CO₂-Fußabdruck beim Heizen?

Der verwendete Brennstoff hat beim Heizen den größten Einfluss auf den CO₂-Fußabdruck, doch das individuelle Heizverhalten des Bewohners spielt hierbei auch eine wichtige Rolle.

• Bevorzugen Sie eine sehr warme Raumtemperatur oder kann es auch etwas kühler sein?

• Wie viel Zeit verbringen Sie zu Hause?

• Drehen Sie beim Lüften immer die Heizkörper aus?

Diese Aspekte haben natürlich auch einen Einfluss auf den eigenen CO₂-Fußabdruck. Wenn Sie herausfinden möchte, wie hoch der individuelle CO₂-Fußabdruck ihrer Heizung ist, können Sie den CO₂-Rechner des Umweltbundesamtes verwenden. Dieser berechnet anhand Ihres Wärmeverbrauchs in kWh, wie hoch der CO₂-Ausstoß Ihrer Heizung ist und vergleicht diesen Wert mit dem deutschlandweiten Durchschnitt.

Was ist die CO₂-Steuer?

Die CO₂-Steuer bzw. CO₂-Bepreisung ist eine von vielen Maßnahmen, die eingeführt wurden, um die für Deutschland vorgegebenen Klimaschutzziele zu erreichen. Die Steuer bezieht sich primär auf die Bereiche Wärme und Verkehr und fällt dementsprechend unter anderem beim Heizen mit fossilen Brennstoffen, wie Heizöl oder Gas, an. Der CO₂-Preis hängt hierbei vom jeweiligen CO₂-Gehalt des verwendeten Heizstoffes ab.

Wer zahlt die CO₂-Steuer bei einer Heizung?

Seit Anfang 2021 sind Rohstoffhändler in Deutschland dazu verpflichtet, eine Abgabe für fossile Brenn- und Kraftstoffe in Form einer CO₂-Steuer zu leisten. Unternehmen, die Stoffe wie Heizöl, Erdgas, Diesel oder Benzin vertreiben, müssen also einen CO₂-Preis zahlen. Seither wurde diese Gebühr von den Rohstoffhändlern ähnlich wie eine Steuer auf den Preis des Brennstoffes aufgeschlagen. Somit trug letztendlich der Verbraucher die Kosten für den CO₂-Preis.

Diese Besteuerungsmethode, welche sich besonders bei Mietverhältnissen zum Nachteil für den Mieter entwickelt hatte, ist mittlerweile verboten. Anfang dieses Jahres wurde mit dem sogenannten Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz (CO2KostAufG) die rechtliche Grundlage für eine faire Aufteilung und Bezahlung der CO₂-Steuer auf Gas und Heizöl geschaffen. Dieses Gesetz nimmt beiden Parteien in die Pflicht und soll somit zum einen den Mieter zu einem energieeffizienten Verhalten animieren und zum anderen den Vermieter zu energetischen Modernisierungen bewegen. Wer wie viel zahlen muss, hängt von nun an vom Kohlendioxidausstoß des Gebäudes in Kilogramm CO₂ pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr und den eigenen Einflussmöglichkeiten auf den CO₂-Ausstoß.

Mieter, die in einem schlecht isolierten Wohnhaus mit einem hohen Gas- oder Ölverbrauch wohnen, muss fortan weniger CO₂-Steuer pro Jahr zahlen und die nicht alleine für die Kosten aufkommen, da die Einsparung von CO₂-Emissionen nicht ihre Aufgabe ist. Grundsätzlich gilt, dass je schlechter der energetische Zustand des Mietshauses ist, desto größer ist die Verantwortung und somit auch die Kosten des Vermieters.

Wenn Sie als Eigentümer in Ihrer eigenen Immobilie wohnen, müssen Sie die CO₂-Steuer in Deutschland komplett selber zahlen. Hierbei spielt es auch keine Rolle, ob es sich bei der Immobilie um ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung handelt. Die Kosten für die CO₂-Steuer werden nur bei Mietverhältnissen aufgeteilt.

Wie hoch ist die CO₂-Steuer in Deutschland?

Im Zuge des Klimapakets 2030 wurde für die CO₂-Steuer zunächst ein Festpreissystem etabliert. Dieses ist im Brennstoffemissionshandelsgesetz geregelt und soll sowohl der Wirtschaft als auch dem Bürger ein gewisses Maß an Planungssicherheit bieten.

Mit der Einführung der CO₂-Steuer im Jahr 2021 lag der CO₂-Preis zunächst bei 25 Euro pro Tonne CO₂-Emissionen. Seitdem wird der CO₂-Preis jedes Jahr etwas erhöht. Im Jahr 2025 wird er beispielsweise 45 Euro pro Tonne erreichen. Für 2026 ist ein Preis von 55 bis 65 pro Tonne geplant. Die Höchst- und Mindestpreise für 2027 werden unter Berücksichtigung der bis dahin erreichten Klimaziele festgelegt. Ab 2027 müssen Händler, die fossile Brennstoffe und Kraftstoffe verkaufen, außerdem für den verursachten Kohlendioxidausstoß sogenannte Emissionsrechte erwerben. Es wird nur eine begrenzte Anzahl dieser CO₂-Zertifikate geben und die Händler müssen die Zertifikate auf einer Handelsplattform ersteigern. Der genaue CO₂-Preis wird dann anhand des Angebotes und der Nachfrage berechnet.

Wegen der aktuellen Energiekrise gab es im Jahr 2023 keine Erhöhung der CO₂-Steuer. Zudem wird der CO₂-Preis bis zum Jahr 2025 weniger stark ansteigen, als ursprünglich vorgesehen und die

Mehrwertsteuer auf Erdgas wurde bis voraussichtlich März 2024 von 19% auf 7% gesenkt- Heizöl wird weiterhin mit 19% besteuert.

Wie viel kostet ein CO₂-Zertifikat

Der Preis für ein CO₂-Zertifikat beruht auf dem jeweiligen Brennstoff. So stoßen Gas und Öl beispielsweise unterschiedlich viel Kohlenstoffdioxid beim Verbrennen aus und haben dementsprechend einen anderen Emissionsfaktor. Je nachdem, ob Sie mit Gas oder Heizöl heizen, müssen Sie also auch mit einem unterschiedlichen Preisanstieg für Ihre Heizkosten rechnen.

In der Regel fällt der CO₂-Ausstoß bei Heizsystemen mit Gas etwas geringer als bei Ölheizungen. Falls Sie eine Ölheizung besitzen, müssen Sie also damit rechnen, dass der Preis für ein CO₂-Zertifikat höher ausfällt, da Sie für deutlich weniger Ölverbrauch (3.700 kWh) den gleichen CO₂-Preis pro Tonne bezahlen im Vergleich zu Gas (5.000 kWh Verbrauch).