Heiztechnik-Lexikon

Radiator

Radiatoren sind spezielle Heizkörper-Modelle, welche ihre Wärme vor allem über den Vorgang der Wärmeabstrahlung abgeben, wodurch Energiekosten in einem teils signifikanten Maße gespart werden können. Durch ihre praktische Funktionsweise, Energieeffizienz, geringen Anschaffungskosten und simple Installation sind sie eine äußerst beliebte Heizkörper-Variante und finden sich in vielen Heizsystemen in Wohngebäuden wieder.

Funktionsweise und Vorteile von Radiator-Heizungen:

Als Radiator-Heizungen werden für gewöhnlich Heizkörper bezeichnet, dessen Heizleistung zu großen Teilen von der Wärmestrahlung im Infrarotbereich getragen wird. Funktionell können Radiator-Heizungen mit Warmwasser oder auch elektrisch betrieben werden, wobei sich die Funktionsweise nicht unterscheidet. Die Radiatoren geben dabei Wärme über ihre aus Metall bestehende Oberfläche, welche besonders wärmeleitend ist, durch Wärmestrahlung und den Vorgang der Konvektion ab. Ob die Wärme durch warmes Wasser oder elektrisch erzeugt wurde, ist dabei unerheblich.

Gerade im Vergleich zu Konvektor-Heizkörpern sind Vorteile von Radiatoren, dass sie leichter zu montieren und zudem oft preiswerter zu erwerben sind. Sie bewegen nur wenig Luft im Raum und sorgen damit für weniger Staubaufwirbelung in den Wohnräumen, was vor allem Allergikern zugutekommt. Darüber hinaus sind sie durch ihren einfachen Aufbau leicht zu reinigen und nehmen mit ihrer kompakten Größe wenig Platz weg.

Installation und Montage von Radiator-Heizkörpern:

Ein Radiator-Heizkörper kann auch selbst montiert werden, es ist aber zu empfehlen sich für diesen Vorgang an einen Fachmann zu wenden.

Wer es sich zutraut, seinen Heizkörper selbst zu installieren, sollte dabei nach folgenden Schritten vorgehen:

  • Heizkörperkonsole am gewünschten Ort an der Wand befestigen, dabei darauf achten, dass die Höhe der Befestigungslöcher stimmt (mindestens 15cm Abstand nach unten und mindestens 10cm nach oben)
  • Radiator-Heizkörper nun in die Greifarme der Konsole einhängen und mit einer Snapfix-Verbindung befestigen
  • Anschlüsse für den Vor- und Rücklauf montieren, hierbei unbedingt darauf achten, die Anschlüsse nicht zu verwechseln
  • Rohre verlegen und mit einem Eck- oder Durchgangs-Anschlussventil die Anschlüsse schließen, je nach dem, ob es sich um einen 4-fach oder 6-fach-Heizkörper handelt
  • Thermostatventil nun am Heizkörper montieren, dabei das Unterteil abdichten und per Hand in die Öffnung des Vorlaufs hineindrehen, danach zur weiteren Eindrehung einen Gabelschlüssel verwenden. Anschließend Kunststoffabdeckung entfernen und das Oberteil des Ventils anschrauben. An der anderen Anschluss-Öffnung einen Luftstopfen montieren, für die anderen Öffnungen am besten Blindstopfen zum Versiegeln verwenden

Energieeffizienz und Wärmeverteilung bei Radiator-Heizungen:

Durch ihre Funktionsweise erreichen Radiator-Heizungen oftmals eine hohe Energieeffizienz. Anders als Konvektoren brauchen sie kein zusätzliches elektrisches Gebläse, welches nicht nur störende Geräusche, sondern auch höhere Heizkosten verursachen kann. Dadurch, dass Radiatoren dieses Gebläse nicht nötig haben, lassen sich Stromkosten sparen.

Um weitere Kosten zu vermeiden und die Effizienz und Wärmeverteilung des Radiators zu optimieren, sollte darüber hinaus auch die Positionierung des Heizkörpers beachtet werden. Damit sich die Wärme am besten im Haus verteilt und somit bei einer niedrigeren Temperatur geheizt werden kann, sollten Radiatoren am besten unterhalb eines Fensters platziert werden. Die kalte Luft von draußen wird bei dieser Positionierung am besten aufgehoben und kompensiert. Es gibt abgesehen davon noch viele weitere Maßnahmen zur Wärmeverteilung innerhalb eines Wohnraums, welche auf Dauer Heizkosten sparen können. Hierzu zählen die korrekte Voreinstellung der Thermostate im Haus, eine stabile Dämmung der Fassade und Fenster sowie die Verwendung einer Reflexionsfolie am Heizkörper, welche Wärme reflektiert und Kälte vom Gerät fernhält.

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Verschiedene Arten von Radiatoren und deren Eigenschaften:

Heizkörper im Allgemeinen existieren in verschiedenen Formen, wobei sich manche Arten beim Kauf besser für bestimmte Wohnräume eignen als andere. Man unterscheidet hierbei zunächst zwischen Heizkörpern mit Strahlungswärme und Heizkörpern mit Konvektionswärme, wobei Radiatoren wie oben beschrieben vor allem mit Strahlung arbeiten. Darüber hinaus existieren für den verschiedenen Bedarf Flachheizkörper, Flächenheizkörper, Röhrenheizkörper, Gliederheizkörper sowie Konvektor-Heizkörper. Jedes Produkt weist dabei unterschiedliche Eigenschaften auf.

Ein Flachheizkörper funktioniert vor allem durch Strahlung und kann, wenn groß genug, auch mit nur sehr niedriger Vorlauftemperatur arbeiten, was ihn besonders für Gas- oder Ölheizungen beliebt macht.

Flächenheizkörper sind wie der Name es bereits verrät vor allem dafür geeignet, besonders große Flächen gleichmäßig zu beheizen. Am häufigsten zum Einsatz kommen sie bei Fußbodenheizungen, wobei auch sie nur eine sehr niedrige Vorlauftemperatur benötigen, was wiederum Energie spart.

Ein Röhrenheizkörper gibt seine Wärme vor allem über die Konvektion ab und ist dank seiner speziellen Form, in welcher die einzelnen Rohre horizontal ausgerichtet sind, vor allem in Sanitäranlagen anzutreffen.

Gliederheizkörper arbeiten mit Strahlung und Konvektion gleichermaßen und benötigen keine hohe Vorlauftemperatur. Vor allem in der Produktion sind diese Heizkörper günstiger als andere Modelle.

Konvektor-Heizkörper unterscheiden sich insofern stark von den anderen Formen, dass rein elektrisch betrieben werden. Am Strom angeschlossen saugt der Konvektor die kalte Luft aus dem Raum an, erwärmt sie, und gibt sie in Form von Konvektion wieder ab.

Wartung und Pflege von Radiator-Heizkörpern:

Regelmäßige Wartung und Pflege von Heizkörpern sind gute Ratgeber, um die Heizleistung dauerhaft auf dem optimalen Level zu halten. Ein wichtiger Punkt ist hierbei die Entlüftung, durch welche angesammelte, überflüssige Luft aus dem Heizkörper entfernt wird, welche für eine verminderte Heizleistung sorgen kann. Hierfür wird das zugehörige Entlüftungsventil sehr vorsichtig mit einem Entlüftungsschlüssel aufgedreht, damit die Luft aus dem Gerät heraustreten kann.

Für die Reinigung wird am besten eine praktische Heizkörperbürste verwendet, welche dafür gemacht ist, das Gerät von innen zu reinigen und von Staub und anderem ungewünschtem Dreck zu befreien, welcher sich bei weiterer Ansammlung negativ auf die Heizleistung auswirken kann.

Integration von Radiatoren in verschiedene Wohnräume:

Radiatoren können in verschiedenen Wohnräumen zum Beheizen und Temperaturregelung eingesetzt werden, wobei bestimmte Heizkörper besser zu bestimmten Räumen passen. Für Badezimmer eignen sich besonders Heizkörper mit einem elektrischen Heizelement. Diese sind schnell zu erwärmen und können auch dann genutzt werden, wenn die zentrale Heizungsanlage nicht angeschaltet ist. Für Schlafzimmer hingegen eignen sich am besten Heizkörper mit einer smarten Temperaturregelung, wobei das Thermostat ins Smart Home integriert und so genauer gesteuert werden kann. Wenn es nachts etwas kälter und morgens zum Aufwachen wieder wärmer sein soll, kann die Temperatur bei einer smarten Bedienung ganz einfach voreingestellt werden.

Für Wohnzimmer oder andere Räume, in denen viel Zeit verbracht wird, sind Radiatoren wichtig, die vor allem optisch zur Einrichtung passen, nicht viel Platz einnehmen und dabei leistungsstark genug sind, um auch etwas größere Flächen schnell und gleichmäßig zu beheizen.